Vinotorium versetzt Gäste in Staunen
Ein Meilenstein in der Weinwirtschaft
Mit einem festlichen Abend und Gästen aus Politik, Wirtschaft und Weinbau wurde der Erweiterungsbau der Oberkircher Winzer eG mit Vinotorium als neuem Erlebnisraum feierlich eröffnet. Die Festredner sprachen von Leuchtturmprojekt, Generationenbau und der Minister für Ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft, Peter Hauk sprach gar von einem „Meilenstein für die Präsentation der Weine.“
Eingangs hatte der Geschäftsführende Vorstand Markus Ell die Rekordbauzeit von 573 Tagen beleuchtet. Ein neues zweistöckiges halbautomatisiertes Regalsystem mit 1000 Paletten Stellplätzen und damit 700 000 mehr Flaschenkapazität sowie ein neuer Keller für rund 800 Barriquefässer sowie dem Herz des Neubaus, dem Vinotorium wurde ein richtungsweisendes 3,6 Millionen Euro Projekt realisiert. Staunen löste bei den Festgästen die Deckenkonstruktion im Vinotorium aus. Erstellt aus 55 Eichenlamellen ist es gelungen, eine „sinnliche Erfahrung des Weintrinkens in einen Raum umzusetzen“, skizzierte Architekt Jürgen Müller. Die „Kathedrale des Weins“ verfestigte sich auch bei den Segnungsworten von Stadtpfarrer Lukas Wehrle.
Die Oberkircher Winzer eG habe in den zurückliegenden Jahren rund acht Millionen Euro investiert. Ihr komme damit eine Vorreiterrolle zu. Als „Meilenstein“ bezeichnete der Minister auch die Kooperation zwischen Oberkircher Winzer eG und Winzerkeller Hex vom Dasenstein Kappelrodeck. „Das ist genau der richtige Weg.“ Denn Ziel müsse es sein, die Winzer von den Kosten zu entlasten. „Zentralität stärkt, um den Anforderungen des Handels gerecht werden zu können.“ Hauk meinte damit den zügigen Umschlag und Versand von der Entstehung des Weins bis zum Verbraucher. Die eher kleinen Strukturen hier könnten nicht mit den internationalen Strukturen weltweit konkurrieren. Aber „unsere Vorteile liegen in der Regionalität. Das liebt der Deutsche.“ Von der Idee des Vinotoriums zeigte sich der Minister „überwältigt.“ Der Wein sei in Baden-Württemberg von hoher touristischer Bedeutung. Nichts bleibe mehr in Erinnerung als ein authentisches Erlebnis, „wenn die Gäste auf Boden stehen, der Schwarzwald ist. Das schafft emotionale Bindung.“
Auf die Nachhaltigkeit des Projekts ging Architekt Müller ein. Es wurde kein zusätzliches Grundstück benötigt. Die Erdummantelung garantiere ein konstantes Klima, also komme der Bau ohne Klimaanlage aus. Alles an einem Standort spare zusätzlich Transportkosten und Energie. Müller lobte sein Team um Matthias Stippich, Thomas Braun und Markus Streif als Bauleiter, die „perfekte Einheit.“
Weinbau als konstanter Wirtschaftsfaktor sei nur möglich, wenn die Verantwortlichen die Infrastruktur zeitgemäß aufstellen, lobte der Präsident des Baden- Württembergischen Genossenschaftsverband, Dr. Roman Glaser die Investition. Früh habe sich Oberkirch einer Qualitätsverpflichtung verschrieben, betriebswirtschaftliche Weitsicht bewiesen und zukunftweisend wichtige unternehmerische Entscheidungen getroffen. „Dieses beeindruckende Vinotorium setzt Maßstäbe. Wir sind froh, dass wir dieses Unternehmen in unseren Reihen als Mitglied haben.“ Der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands sprach gar von einem „Leuchtturm“ für die Weinwirtschaft in Baden. Oberkirchs Oberbürgermeister Matthias Braun betonte, dass „die Oberkircher Winzer schon immer weltmeisterlich unterwegs waren.“ Er hob auf den Weinbau als Landschaftselement ab. „Wein vermittelt Heimat und ist eine hohe Wertschöpfung für den Tourismus.“
Daten und Fakten
- 11.400 Kubikmeter umbauter Raum Das entspricht 13 Einfamilienhäusern
- 13.000 Kubikmeter Erdaushub
- 1.000 Lkw-Ladungen
- 2.700 Kubikmeter Beton
- 400 Tonnen Stahl
Fotos: Jigal Fichtner
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