EDEKA Patschull
Projektbeschreibung,
Zahlen und Fakten
- Fertigstellung
- 2014
- Grundfläche
- 1.800 m2
- Rauminhalt
- 14.500 m3
- Besonderheiten
- Wettbewerb 2008, Anbau an denkmalgeschützte HEAG-Halle
Nach Wegfall der Straßenbahnwendeschleife und Verlegung der Gleichrichterstation eröffnete sich im historischen Zentrum von Arheilgen die Möglichkeit, das gesamte Umfeld des denkmalgeschützten "Goldnen Löwen" neu zu gestalten. In diesem Kontext wurde über einen Wettbewerb geprüft, wie sich ein Vollversorgermarkt samt erforderlichen Stellplätzen städtebaulich verträglich am besten in den Ortskern einbinden lässt. Die Herausforderung war zudem die denkmalgeschützte HEAG-Halle in das Marktensemble zu integrieren. Als Ergebnis unserer Überlegungen entstand ein Ensemble, das mittels gefalteter Gebäudehülle und transparenter Fassade sowie sanften Übergängen zur angrenzenden Umgebungsbebauung an die Bestandshalle andockt, womit wir die Jury von der Realisierbarkeit überzeugen konnten.
„Die gefaltete Satteldachstruktur passt sich gut in die kleinteilige, dörfliche Umgebung ein. Die nördliche, dem Parkplatz zugewandte Fassade wird in ihrer Maßstäblichkeit und Traufständigkeit positiv gesehen. Die verglaste Giebelseite fasst den neuen Quartiersplatz in angenehmer Zurückhaltung zur Dominanz der historischen HEAG-Halle. (...) Die Marktstände und innen liegenden Nebenräume in der historischen Halle sind richtig platziert. (…)“,
Zitat aus der Preisgerichtsbeurteilung
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Die Marktkubatur nimmt Bezug auf die heterogene Dachlandschaft der Umgebung, die sich vorwiegend aus Satteldächern zusammensetzt und bildet so eine maßstäbliche Ergänzung des Ortszentrums. Die bestehende HEAG-Halle bildet durch Position und Proportion den "Kopfbau" des Marktes, der sich zur neu gestalteten Frankfurter Landstraße orientiert und mittels Ausrichtung und Höhe seiner "gefalteten Gebäudehülle" auf den vorgefundenen städtischen Kontext reagiert. Über einen Verbindungskörper dockt der Neubau an die Halle an. Die höhere transparente Verkaufshalle wird durch den niedrigen Baukörper des Nebenriegels gefasst und nimmt so Rücksicht auf die Nähe zum angrenzenden Kindergarten. Die Verkehrserschließung des Marktes erfolgt über die Untere Mühlstraße, fußläufig kann der Markt sowohl über die Untere Mühlstraße als auch über den neuen Quartiersplatz erreicht werden.
Im Markt kommt eine thermodynamische Anlage zum Einsatz, welche im Winter heizen und im Sommer kühlen kann. Durch die Nutzung der Gewerbekälte-Abwärme ergibt sich eine jährliche CO2-Einsparung von ca. 37 Tonnen. Die Erwärmung des Warmwassers erfolgt ebenfalls über die Abwärme der Gewerbekälte, was zu einer weiteren CO2-Einsparung beiträgt.
Die Beleuchtung des Marktes ist tageslichtabhängig gesteuert und wurde sowie innen als auch außen mit LED-Leuchten realisiert.
Gute Architektur schafft eine lebenswerte Umwelt, die uns Menschen prägt.