Umbau und Erweiterung Lebensmittelmarkt
REALISIERT
Standort | 77948 Friesenheim-Oberweier |
Bauherr | Kohler 2. Immobilien GmbH & Co. KG |
Fläche | ca. 2.400 m2 |
Jahr | 2016 |
Situation. Der Aufsichtsratsvorsitzende der EDEKA-Deutschlands gab uns die Gelegenheit, die Fassade des Supermarktes, mit dem er seine beeindruckende Karriere startete, umzugestalten. Der Anspruch war nicht weniger als eine einzigartige Fassadenkonstruktion, die als wegweisend im Retail Design betrachtet werden kann und ein seiner Position entsprechendes globales Publikationspotenzial hat.
Konzept. Unser Echomar-Paradigma – die kulturellen und räumlichen Kontexte digital neu zu interpretieren – schien dafür der richtige Ansatz zu sein, finden sich diese Werte doch auch sehr explizit in der Philosophie der EDEKA. Wir fanden bald heraus, dass die leichte Hügellandschaft ein herausragendes topografisches Merkmal des Ortes darstellt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Sternenberghalle, die in den 1980er Jahren dieses Thema ebenfalls in einem brillanten, an die Arbeiten Hans Scharouns erinnernden Holzbau thematisierte. So entwickelten wir die Idee der topografischen Fassade: Eine Fassade, die mittels einer vorgehängten Holzkonstruktion die Hügellandschaft abbildet.
Die Ausformulierung dieses Ansatzes erwies sich zunächst als schwierig. Um das Motiv der leicht bewegten Topografie abzubilden, griffen wir auf lineare Holzlamellen zurück. Diese Lamellen verändern kontinuierlich ihre Form und erzeugen so die gewünschte Topografie. Derart komplexe geometrische Strukturen zu entwickeln ist nur mit Hilfe parametrischer Entwurfsprozesse möglich. Nach den ersten konzeptionellen Handskizzen entwickelten wir mit Hilfe der Grasshopper-Software einen Algorithmus mit dem wir die Form beständig variieren, optimieren und den technischen Veränderungen während des Baufortschritts anpassen konnten. Während des gesamten Prozesses beschäftigte uns natürlich die Frage, ob das Experiment tatsächlich funktioniert und die Formen ablesbar sein würden. Über unzählige 3D-Prints und schließlich zwei 1:1-Fassadenmodellen näherten wir uns der finalen Form an.